Rücksichtsvoll

Ich breche hiermit meine Arbeit ab. Um zu duschen. Dazu bin ich heute nämlich offen gestanden noch nicht gekommen.
An Tagen wie heute frage ich mich auch immer mal wieder ernsthaft, ob ich wirklich in einem Beruf glücklich werden kann, der macht, dass man viel zu viel Zeit am Computer verbringt. Allerdings bin ich ja derzeit etwas musiksüchtig, das macht es erträglich. Nur Zelte mag ich gar nicht mehr sehen. Also jetzt duschen und dann einkaufen und dann kommt Philip und dann müsste ich wirklich mal saugen und spülen und…

Plus sieben Stunden bitte.

Der Tag fing damit an, dass wir noch wach waren. Fehler. Ich habe bis ca. 1 Uhr gebraucht um einzuschlafen. Heute morgen haben wir also alle ganz gehörig verpennt und als ich gerade die Zahnbürste im Mund hatte, rief mich einer meiner Chefs an. Den musste ich dann vertrösten, denn ich musste mich wirklich ranhalten, um Philip noch rechtzeitig zum Bus zu bringen.
Das Telefon brachte dann einen Geschäftstermin für heute Abend, der nun mach, dass ich einen nervösen Magen habe. Ich habe ja wirklich gern so Termine, wo man sich mal als vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft fühlt und vor allem weiß ich dann endlich mal, was da jetzt genau auf mich zu kommt an Arbeit für das Projekt B.
Allerdings heißt das, dass ich sofort an die Zelte muss, denn da häufen sich die Korrekturen. Andererseits besteht ein klein wenig die Gefahr, dass dieses Treffen hier statt findet, weswegen ich dringend noch etwas aufräumen und auch putzen, wengstens saugen, sollte. Aber Zeit habe ich da vermutlich nicht für. Ach, ich werd mich da scho durchsetzen und das Treffen nach draußen verlegen. Ansonsten ist mein Frischluftkonto heute ja auch wieder mal eher leer.
Man, bin ich nervös.